Sehr geehrte Damen und Herren,
der Kunstverein Tiergarten möchte Sie gerne zu einem ersten Info-Treffen zur Gründung einer Atelierhaus-Genossenschaft einladen. Christian Hamm, Gründungsmitglied des Kunstvereins und erfahren in der Beratung und Umsetzung von Baugruppen-Projekten, wird Ihnen seine Idee von einer Atelier-Haus-Genossenschaft-Berlin vorstellen. Als Co-Referent mit dabei: Ulf Heitmann, Geschäftsführer der Wohnungsbaugenossenschaft “Bremer Höhe” eG aus dem Prenzlauer Berg.
Dienstag, den 31.03.2015 – 20 Uhr
Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten
Turmstraße 75
10551 Berlin
Um Voranmeldung wird gebeten unter: hamm@kunstverein-tiergarten.de
Konzeptidee für die Gründung einer Atelier-Haus-Genossenschaft-Berlin / AHGB
Wie ist es jetzt?
KünstlerInnenateliers: Der Lauf der Dinge ist meist immer wieder derselbe: Es gibt irgendwo in der Stadt leerstehende Gebäude, dann kommt irgendjemand auf die Idee, da könnten wir doch Ateliers daraus machen, KünstlerInnen ziehen ein und entwickeln den Standort zu einem lebendigen Ort und dann findet irgendein Investor genau diesen Standort total cool und kauft das Gebäude. Jetzt sind aber genau diese KünstlerInnen, die diesen vorher unbeachteten Standort so interessant gemacht haben, anderen Plänen im Wege. Und das Ergebnis: Die KünstlerInnen bekommen die Kündigung für Ihre Ateliers und ziehen weiter zur nächsten ungenutzten Immobilie.
Der Kunstverein Tiergarten möchte genau diesen Kreislauf durchbrechen und startet dazu eine Initiative für die Gründung einer Atelier-Haus-Genossenschaft in Berlin.
Ziel ist es, die Berliner KünstlerInnen langfristig mit dem für ihre Arbeit notwendigem Atelierraum zu versorgen und Orte der künstlerischen Produktion und Auseinandersetzung zu schaffen. In jedem neu geschaffenen Atelierhaus soll auch ein Projektraum zum Selbstkostenpreis realisiert werden, denn auch die freien Projekträume teilen das Schicksal vieler Ateliers: Ist der Ort erstmal interessant, dann möchte man sie am liebsten ganz schnell wieder loswerden.
Wie könnte es werden?
KünstlerInnen schließen sich zusammen und gründen eine Genossenschaft zum Erwerb eines Gebäudes, in dem sie Ateliers einrichten. Ab sofort sind sie nicht mehr MieterInnen, sondern EigentümerInnen, niemand kann sie mehr kündigen und sie bestimmen selbst, wann sie das Atelier aufgeben möchten oder ob sie einfach für immer dort bleiben wollen. Schluss mit der Abhängigkeit von Investoren oder dem Wohlwollen anderer, KünstlerInnen übernehmen einfach selbst diese Rolle.
Aber können wir uns das leisten?
Vermutlich schon, denn ein etwas älteres Gebäude mit reinen Gewerbeflächen ist auch aktuell in Berlin nicht so teuer und für rund 700 €/qm zu haben. In einer Beispielrechnung würde die Miete inklusive aller Kosten unter 10 € warm liegen und die notwendigen Genossenschaftsanteile unter 200 € pro Quadratmeter Atelierfläche. Das ganze geht auch als Neubau, hier sind die Kosten für den Erwerb eines Grundstückes und den Bau eines Gebäudes natürlich höher, ca. 2.000 €/qm. Die monatliche Warmmiete ist ungefähr gleich wie beim Altbau, aber die Einlage in Form von Genossenschaftsanteilen ist mit 500 €/qm wesentlich höher.
Bei diesen vorab geschätzten Kosten muss man beachten, dass es sich dabei um Gewerberäume handelt, die nicht zum Wohnen geeignet sind. Für diese gibt es ganz andere Anforderungen als für Wohnraum und deshalb sind die Preise nicht miteinander zu vergleichen. Ein weiterer wichtiger Punkt gerade für KünstlerInnen ist, dass es bei einem Genossenschaftsmodell keine individuellen Bonitätsprüfungen seitens einer Bank gibt, die die Genossenschaft hier den Kredit aufnimmt.
Wenn Sie Interesse an einem solchen Konzept haben, dann kommen Sie vorbei. Leiten Sie diese Einladung auch gerne an interessierte Künstlerinnen und Künstler weiter.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Hamm
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Kunstverein Tiergarten
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10551 Berlin
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Mobil 0174-406 14 93
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