Willkommensbambi und Gebärmuttermedaille

Vier nominierte Künstlerinnen haben sich über den Preis der Nationalgalerie beschwert. Jede Ehrung, die jemanden auf Herkunft oder Geschlecht reduziert, ist wertlos.

An sich ist es keine große Sache. Die Nominierten für den Preis der Nationalgalerie stehen fest, man lädt sie ein, man feiert und verkündet den ersten Platz. Der Preisträger freut sich. So ist das normalerweise.

Was aber, wenn es sich bei den nominierten Künstlern um vier Frauen handelt? Gleich um vier Frauen, wie es dann gerne heißt, man betont so ein “gleich”, indem man das Ausrufungszeichen mitintoniert, meist gefolgt auf die “geballte Frauenpower!”. Weil es üblich geworden ist, ständig auf Herkunft, Religion und Geschlecht hinzuweisen, stört so ein wortgewordenes Staunen kaum jemanden. Jeder, der so ein Anhängsel ohne inneren Widerstand aufschreiben kann, wird natürlich behaupten, dass es als Kompliment, Würdigung und Ausdruck von Respekt gedacht sei.

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Link zur Kolumne von Mely Kiyak auf → zeit.de

zu dem original Text des Statements verlinke ich → hier (englisch)